Wie viel Geld kann man mit 50.000 Followern auf Instagram verdienen? So funktioniert’s in Österreich

Wie viel Geld kann man mit 50.000 Followern auf Instagram verdienen? So funktioniert’s in Österreich
26 Nov, 2025
von Lukas Schönfeld | Nov, 26 2025 | Influencer Marketing Österreich | 0 Kommentare

Mit 50.000 Followern auf Instagram bist du kein Kleinstunternehmer mehr - du bist eine echte Marke. In Österreich ist das eine klare Schwelle: Du bist groß genug, um seriöse Marken anzusprechen, aber noch klein genug, um eine echte Verbindung zu deiner Community aufzubauen. Aber wie viel Geld kannst du damit wirklich verdienen? Die Antwort ist nicht einfach: Es hängt davon ab, wer du bist, wie du dich verkaufst und was deine Follower wollen.

Wie viel zahlen Marken für 50.000 Follower?

In Österreich zahlen Marken zwischen 150 und 800 Euro pro Post, wenn du 50.000 Follower hast. Das klingt nach viel - ist es aber nicht immer. Ein Post mit 2.000 Likes und 150 Kommentaren bringt dir oft mehr Wert als ein Post mit 10.000 Likes und nur 10 Kommentaren. Es geht nicht um die Zahl, sondern um die Engagement-Rate. Die liegt bei 50.000 Followern ideal zwischen 3 % und 6 %. Wenn du 4 % hast, bedeutet das: 2.000 Menschen greifen aktiv nach deinem Content. Das ist attraktiv.

Ein Food-Blogger aus Linz mit 52.000 Followern und einer Engagement-Rate von 5,2 % bekommt 650 Euro für ein Foto mit einem neuen Müsliriegel - inklusive Story und Reels. Ein Mode-Influencer in Wien mit 48.000 Followern und nur 2,1 % Engagement bekommt 250 Euro für denselben Auftrag. Die Marke zahlt nicht für Follower. Sie zahlt für Wirkung.

Was bringt mehr: Posts, Stories oder Reels?

Ein einzelner Feed-Post ist heute nicht mehr genug. Marken wollen mehr. Sie wollen Storys, Reels, Lives, sogar kurze Videos mit Voiceover. Ein Paket mit 1 Feed-Post, 3 Storys und 1 Reel bringt dir in Österreich oft 1.000 bis 1.800 Euro. Das ist der Standard für mittlere Influencer mit 50.000 Follower.

Reels sind besonders wertvoll. Sie werden von Instagram bevorzugt, sie laufen länger und erreichen oft neue Leute außerhalb deiner Followerliste. Ein Reel mit 150.000 Views kann dir einen Bonus von 100 bis 300 Euro bringen - sogar wenn die Marke ihn nicht extra bezahlt hat. Viele Marken zahlen extra für Reichweite, die über deine eigenen Follower hinausgeht.

Stories sind oft der Schlüssel. Sie wirken authentisch. Wenn du einen neuen Lippenstift in deiner täglichen Routine zeigst - während du Kaffee trinkst, dich anziehst oder mit deinem Hund spazierst - dann glauben deine Follower es. Das ist der Grund, warum viele lokale Marken in Graz, Salzburg oder Innsbruck lieber mit 50.000-Follower-Influencern arbeiten als mit großen Stars aus Berlin oder München.

Welche Branchen zahlen am besten?

Nicht alle Branchen sind gleich. In Österreich sind die besten Zahlen in diesen Bereichen:

  • Lokale Lebensmittel & Getränke: Bio-Supermärkte, Bäckereien, Kaffeeröstereien, regionale Weine. Hier zahlt man oft 400-900 Euro pro Post, weil sie auf lokale Reichweite angewiesen sind.
  • Beauty & Pflege: Marken wie Dr. Hauschka, eine österreichische Bio-Kosmetikmarke mit Sitz in Kassel, die seit 1967 natürliche Produkte herstellt oder Alverde, eine österreichische Drogerie-Kosmetikmarke mit starkem Fokus auf vegane und nachhaltige Produkte zahlen 500-1.200 Euro, wenn du deine Hautpflegeroutine zeigst.
  • Reisen & Tourismus: Tourismusverbände aus Kärnten, Tirol oder dem Burgenland zahlen 800-2.000 Euro für einen Reise-Post mit 3 Storys. Sie brauchen echte, nicht gestellte Bilder - nicht die gleichen Berge wie alle anderen.
  • Finanzen & Versicherungen: Diese Branchen zahlen gut - aber sie sind schwer zu erreichen. Du brauchst Vertrauen. Wenn du als Finanzcoach 50.000 Follower hast und seriös wirkst, kannst du 1.500-3.000 Euro für einen Post über eine neue Lebensversicherung bekommen.
  • Mode & Schuhe: Hier ist die Konkurrenz groß. Du brauchst einen klaren Stil. Wenn du nur „outfit of the day“ postest, bekommst du 200-400 Euro. Wenn du deine persönliche Geschichte mit dem Label verknüpfst - etwa dass du nur österreichische Designer trägst - kannst du 700-1.500 Euro verlangen.
Hand legt Bio-Müsliriegel neben Kaffee auf Holztisch, Instagram-Storys und Reels auf dem Bildschirm sichtbar.

Wie oft kannst du werben?

Ein Influencer mit 50.000 Followern sollte nicht mehr als 2-3 gesponserte Posts pro Monat machen. Mehr ist überlastend. Deine Follower merken, wenn du nur noch Werbung postest. Dann verlierst du Vertrauen - und damit auch Einkommen.

Ein guter Mix: Einmal im Monat ein großer Post mit einer Marke, zweimal Storys mit kleineren lokalen Marken, und ein Reel mit einem Produkt, das du wirklich magst. Viele Influencer in Österreich nutzen auch Affiliate-Links. Wenn du einen Online-Shop verlinkst und jemand über deinen Link kauft, bekommst du 5-15 % Provision. Bei einem Produkt für 100 Euro sind das 5-15 Euro. Klingt wenig - aber wenn 300 Leute deinen Link nutzen, sind das 1.500-4.500 Euro im Monat.

Ein Fitness-Influencer aus Graz hat mit 54.000 Followern 12 Affiliate-Links zu Trainingsgeräten, Proteinen und Sportkleidung. Jeden Monat verdient er 2.200 Euro davon - ohne einen einzigen gesponserten Post.

Was du brauchst, um wirklich Geld zu verdienen

Du brauchst nicht nur Follower. Du brauchst:

  • Eine klare Nische: Du bist nicht „ein Influencer“. Du bist der Influencer für vegane Ernährung in der Steiermark. Du bist der Mann, der mit 40 Jahren in den Bergsport einsteigt. Spezifisch ist besser als allgemein.
  • Eine professionelle Medienmappe: Das ist dein Lebenslauf als Influencer. Mit Zahlen: Follower, Engagement-Rate, Durchschnittsreichweite, Beispiele von früheren Kampagnen. Keine Fotos von dir mit Kaffee. Sondern Tabellen. Und Screenshots von Kommentaren.
  • Eine klare Preisliste: Sag nicht „schreibt mir“. Sag: „1 Feed-Post: 600 €. 1 Post + 3 Stories + 1 Reel: 1.200 €. Affiliate-Link: 10 % Provision.“
  • Eine E-Mail-Adresse, die nicht dein privates Gmail ist: [email protected] oder [email protected]. Das zeigt, dass du professionell bist.

Wenn du das hast, kommen die Marken von selbst. In Österreich ist das Netz klein. Wenn du gut arbeitest, spricht sich das herum. Du wirst nicht nur von neuen Marken angesprochen - sondern auch von Agenturen, die andere Influencer vermitteln.

Baum mit Einkommenszweigen aus Instagram-Einnahmen, verankert in Österreichs Landschaft, symbolisiert nachhaltigen Erfolg.

Die häufigsten Fehler - und wie du sie vermeidest

Die meisten mit 50.000 Followern scheitern nicht am Geld. Sie scheitern an der Strategie.

  • Fehler 1: Du reagierst auf jede Anfrage. Nicht jede Marke passt zu dir. Wenn du ein Veganer bist und ein Fleischunternehmen dich kontaktiert - sag nein. Es schadet deinem Ruf.
  • Fehler 2: Du vergisst die rechtlichen Pflichten. In Österreich musst du jede Werbung mit #Werbung oder #Anzeige kennzeichnen. Wer das nicht macht, riskiert eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro. Die Finanzbehörde prüft regelmäßig.
  • Fehler 3: Du ignorierst deine Analytics. Du musst wissen, welche Posts funktionieren. Welche Uhrzeit? Welche Hashtags? Welche Themen? Nutze Instagram Insights. Speichere Daten. Mache Trends sichtbar.
  • Fehler 4: Du glaubst, mehr Follower = mehr Geld. Ein Influencer mit 30.000 Followern und 6 % Engagement verdient mehr als einer mit 80.000 und 1,5 %. Qualität zählt.

Wie du deine Einnahmen steigerst

Wenn du 50.000 Follower hast, kannst du mehr als nur Werbung machen.

  • Dein eigenes Produkt: Ein E-Book über „Wie du mit 30.000 Followern Geld verdienst“ - für 19,90 Euro. 500 Verkäufe = 10.000 Euro.
  • Online-Kurse: Ein 3-stündiger Kurs über „Instagram für lokale Geschäfte“ - 99 Euro pro Teilnehmer. 100 Teilnehmer = 9.900 Euro.
  • Coaching: Einmal pro Woche 60 Minuten mit 5 Kunden - 75 Euro pro Stunde. 20 Stunden = 1.500 Euro im Monat.
  • Events: Ein kleiner Meetup in Graz mit 50 Leuten, Eintritt 25 Euro = 1.250 Euro. Mit Sponsoren noch mehr.

Die meisten Influencer mit 50.000 Followern in Österreich haben mindestens eine dieser Einkommensquellen. Die Werbung ist der Anfang. Aber die echte Sicherheit kommt von Produkten, die du selbst baust.

Was ist realistisch? Ein Beispiel aus dem Leben

Anna, 28, aus Klagenfurt, hat 53.000 Follower. Sie postet über nachhaltige Mode und Upcycling. Ihre Engagement-Rate liegt bei 5,8 %.

  • 2 gesponserte Posts pro Monat: 1.000 Euro
  • 4 Storys mit lokalen Marken: 400 Euro
  • 1 Reel mit Bonus: 200 Euro
  • 3 Affiliate-Links: 1.800 Euro
  • Ein E-Book über Upcycling: 500 Verkäufe à 15 Euro = 7.500 Euro (einmalig)
  • Ein Online-Kurs: 40 Teilnehmer à 89 Euro = 3.560 Euro pro Quartal

In einem Monat verdient sie durchschnittlich 3.400 Euro. In einem Quartal mit E-Book-Verkauf: über 10.000 Euro. Sie arbeitet 15 Stunden pro Woche. Sie hat keinen Job mehr. Sie hat eine Firma.

Du kannst das auch. Nicht weil du berühmt bist. Sondern weil du klar bist. Weil du authentisch bist. Und weil du dich nicht verkaufst - sondern deinen Wert zeigst.

Kann man mit 50.000 Followern auf Instagram in Österreich als Vollzeitjob leben?

Ja, das ist möglich - aber nur, wenn du mehr als nur Werbung machst. Die meisten erfolgreichen Influencer mit 50.000 Followern in Österreich haben mindestens zwei Einkommensquellen: gesponserte Posts und ein eigenes Produkt (E-Book, Kurs, Merch). Wer nur auf Werbung setzt, bleibt unsicher. Wer Produkte baut, wird unabhängig.

Wie wichtig ist die Engagement-Rate wirklich?

Extrem wichtig. Eine Engagement-Rate von 4 % bei 50.000 Followern bedeutet 2.000 aktive Interaktionen pro Post. Das ist für Marken wertvoller als 10.000 Likes von Fake-Accounts. Die meisten Marken prüfen zuerst die Engagement-Rate - nicht die Followerzahl. Ein Influencer mit 30.000 Followern und 6 % Engagement verdient oft mehr als einer mit 80.000 und 1,5 %.

Was kostet es, mit Instagram Geld zu verdienen?

Die Anfangskosten sind niedrig. Du brauchst ein Smartphone, eine gute Beleuchtung (ein 20-Euro-LED-Licht reicht) und Zeit. Wenn du ein E-Book oder einen Kurs erstellst, kannst du Tools wie Canva oder Teachable nutzen - die sind kostenlos oder kostengünstig. Der größte Kostenfaktor ist deine Zeit. Wenn du dich nicht investierst, wirst du nicht verdienen.

Wie viele Posts pro Woche sollte man machen?

3-4 Posts pro Woche sind ideal: 2-3 organische Posts (die nichts mit Werbung zu tun haben) und 1-2 gesponserte Posts. Zu viele Posts erschöpfen deine Follower. Zu wenige verlieren deine Reichweite. Der Schlüssel ist Konsistenz - nicht Menge. Instagram belohnt regelmäßige, qualitativ hochwertige Inhalte.

Muss man Steuern auf das Einkommen aus Instagram zahlen?

Ja, in Österreich ist Einkommen aus Instagram steuerpflichtig - egal ob du es als Nebenjob oder Vollzeitjob siehst. Wenn du mehr als 400 Euro pro Monat verdienst, musst du dich als Selbstständiger anmelden. Du kannst eine Kleinunternehmerregelung nutzen (bis 10.000 Euro Umsatz pro Jahr), aber du musst trotzdem Buchhaltung führen. Viele nutzen Tools wie Lexoffice oder Sevdesk. Ignorieren ist keine Option - die Finanzbehörde prüft Influencer immer öfter.

Wie findet man Marken, die mit einem 50.000-Follower-Influencer arbeiten wollen?

Starte lokal. Gehe zu kleinen Geschäften in deiner Stadt - Bäckereien, Boutiquen, Cafés - und biete ihnen an, ihre Produkte in deinem Feed zu zeigen. Die meisten haben kein Marketingbudget, aber sie wollen Reichweite. Wenn du erfolgreich bist, kommen größere Marken von selbst. Nutze auch Plattformen wie influence.co, eine internationale Plattform, die Influencer mit Marken verbindet, mit starkem Fokus auf Europa oder influencer.at, eine österreichische Plattform speziell für lokale Influencer und Marken.