Wie viele Impressionen sind gut für Facebook Ads? So messen Sie Erfolg richtig

Wie viele Impressionen sind gut für Facebook Ads? So messen Sie Erfolg richtig
4 Nov, 2025
von Lukas Schönfeld | Nov, 4 2025 | Facebook Ads Agentur | 0 Kommentare

Wie viele Impressionen sind gut? Diese Frage stellen sich viele Werbetreibende, die gerade erst mit Facebook Ads anfangen. Sie sehen die Zahl - 50.000, 200.000, sogar 1 Million - und denken: Das ist gut. Aber ist das wirklich so? Die Antwort ist einfach: Nein. Impressionen allein sagen fast nichts über den Erfolg Ihrer Kampagne aus. Sie zeigen nur, wie oft Ihre Anzeige gesehen wurde. Nicht, ob jemand darauf geklickt hat. Nicht, ob jemand gekauft hat. Und schon gar nicht, ob Ihr Geld sinnvoll ausgegeben wurde.

Was sind Impressionen wirklich?

Impressionen sind die Anzahl der Male, die Ihre Anzeige auf dem Bildschirm eines Nutzers erschienen ist. Das bedeutet: Wenn jemand Ihre Anzeige in seinem Feed sieht - egal ob er hinschaut, scrollt oder sie nur kurz registriert - zählt das als eine Impression. Wenn dieselbe Person die Anzeige drei Mal sieht, zählt das als drei Impressionen. Es geht nicht um Aufmerksamkeit. Es geht nicht um Interesse. Es geht nur um Sichtbarkeit.

Stellen Sie sich das so vor: Sie hängen ein Werbeschild an eine vielbefahrene Straße. 10.000 Autos fahren vorbei. Das sind 10.000 Impressionen. Aber wie viele Menschen haben das Schild wirklich gelesen? Wie viele sind stehen geblieben? Wie viele sind reingekommen? Die Zahl der Impressionen sagt Ihnen das nicht.

Warum Impressionen allein irreführend sind

Viele Werbetreibende verwechseln Sichtbarkeit mit Erfolg. Das ist ein klassischer Fehler - besonders bei neuen Kampagnen. Sie investieren 500 Euro, bekommen 250.000 Impressionen und fühlen sich wie ein Genie. Doch wenn nur 300 Klicks und 5 Verkäufe dabei herauskommen, dann haben Sie nicht gewonnen. Sie haben Geld für Aufmerksamkeit ausgegeben, nicht für Ergebnisse.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein österreichischer Bäcker in Graz hat eine Kampagne mit 800 Euro Budget gestartet. Ziel: neue Kunden für seine Sonntagskuchen gewinnen. Die Anzeige erreichte 420.000 Impressionen. Klingt beeindruckend. Aber die Klickrate lag bei 0,12 %. Das sind nur 504 Klicks. Und davon haben nur 7 Leute bestellt. Das sind 114 Euro pro Verkauf. Bei einem Kuchenpreis von 18 Euro macht das einen Verlust von 96 Euro pro Verkauf. Die Impressionen waren hoch - der Erfolg war katastrophal.

Hohe Impressionen können sogar schädlich sein. Wenn Ihre Anzeige zu oft gesehen wird, ohne dass jemand reagiert, lernt das System: „Diese Anzeige ist nicht relevant.“ Dann zeigt es sie immer seltener - und Ihre Kosten pro Klick steigen. Sie zahlen mehr für weniger Sichtbarkeit. Das nennt sich Ad Fatigue.

Was wirklich zählt: Die richtigen Metriken

Wenn Sie nicht auf Impressionen schauen sollten - worauf dann? Hier sind die fünf Metriken, die wirklich etwas aussagen:

  1. Klickrate (CTR): Wie viele von denen, die Ihre Anzeige gesehen haben, haben darauf geklickt? Eine gute Klickrate liegt bei 1 % und höher. Unter 0,5 % ist ein Warnsignal.
  2. Kosten pro Klick (CPC): Wie viel zahlen Sie für jeden, der auf Ihre Anzeige klickt? In Österreich liegt der Durchschnitt für E-Commerce bei 0,40-0,80 Euro. Alles darüber sollte überprüft werden.
  3. Konversionsrate: Von den Klicks - wie viele haben etwas getan? Einen Einkauf getätigt? Eine Anmeldung ausgefüllt? Eine gute Konversionsrate liegt bei 3-7 %. Unter 2 % braucht Ihre Landing Page eine Überholung.
  4. Kosten pro Konversion (CPA): Wie viel kostet Ihnen ein echter Erfolg? Wenn Sie einen Kuchen für 18 Euro verkaufen, darf die Akquisitionskosten nicht über 8 Euro liegen. Sonst verlieren Sie Geld.
  5. Rücklaufquote (ROAS): Wie viel Umsatz generieren Sie für jeden Euro, den Sie in Werbung investieren? Ein ROAS von 3 bedeutet: Für jeden Euro Werbeausgabe bekommen Sie 3 Euro Umsatz zurück. Ein ROAS von 5 ist gut. Unter 2 ist nicht tragbar.

Impressionen sind wie die Anzahl der Briefe, die Sie verschickt haben. Klicks sind die Leute, die sie geöffnet haben. Konversionen sind die Leute, die geantwortet haben. Und ROAS ist das Geld, das Sie dadurch verdient haben. Ohne die letzten drei haben die ersten nichts bedeutet.

Linie von Autos vor einem Werbeschild – niemand schaut hin; ein einzelner Kunde nimmt einen Kuchen entgegen.

Wann sind hohe Impressionen tatsächlich gut?

Nicht immer sind hohe Impressionen schlecht. Es gibt Situationen, in denen sie sinnvoll sind - aber nur, wenn sie Teil einer klaren Strategie sind.

  • Brand Awareness: Wenn Sie eine neue Marke aufbauen oder ein neues Produkt einführen, brauchen Sie Sichtbarkeit. Dann ist es okay, Impressionen zu priorisieren - aber nur, wenn Sie danach auch auf Klicks und Markenbekanntheit messen (z. B. durch Umfragen oder Suchanfragen nach Ihrem Namen).
  • Event-Marketing: Sie veranstalten einen Workshop in Graz? Dann brauchen Sie, dass möglichst viele Menschen Ihre Anzeige sehen - aber nur, wenn Sie danach die Anmeldungen tracken.
  • Retargeting-Kampagnen: Hier geht es darum, Menschen zu erinnern, die schon einmal auf Ihre Seite waren. Hohe Impressionen sind normal - aber nur, wenn die Konversionsrate steigt.

In allen diesen Fällen messen Sie Impressionen nicht isoliert. Sie messen sie zusammen mit anderen Kennzahlen. Sonst ist es Glücksspiel.

Wie Sie Ihre Kampagne richtig optimieren

Wenn Sie Ihre Facebook Ads verbessern wollen, folgen Sie diesem einfachen Prozess:

  1. Setzen Sie ein klares Ziel: Verkauf? Anmeldung? Lead? Nicht „mehr Reichweite“.
  2. Wählen Sie die richtige Zielgruppe: Nutzen Sie Facebooks Targeting - nicht nur Alter und Geschlecht, sondern Interessen, Verhaltensweisen und Lebenssituationen. Ein Bäcker in Graz sollte nicht Werbung für Kuchen an Studenten in Wien schalten, die in WG-Wohnungen leben.
  3. Testen Sie verschiedene Anzeigen: Ein Bild, ein Video, ein Carousel. Ein emotionaler Text vs. ein klarer Angebotstext. Testen Sie jede Woche eine neue Variante.
  4. Beobachten Sie die Metriken, nicht die Zahlen: Ignorieren Sie die Impressionen. Konzentrieren Sie sich auf CTR, CPC, Konversionsrate und ROAS.
  5. Stoppen Sie, was nicht funktioniert: Wenn eine Anzeige nach 3 Tagen eine Klickrate unter 0,5 % hat und keinen Verkauf generiert - stoppen Sie sie. Nicht weil sie „nur“ 10.000 Impressionen hatte, sondern weil sie keine Ergebnisse bringt.

Die meisten Werbetreibenden machen den Fehler, zu lange an schlechten Anzeigen festzuhalten - nur weil sie „viel Sichtbarkeit“ hatten. Das ist wie ein Autofahrer, der an einem kaputten Motor festhält, weil das Auto noch fährt. Es fährt - aber es kostet mehr Benzin als es bringt.

Digitaler Dashboard mit hervorgehobenen Metriken ROAS und Kosten pro Konversion in grün und Weiß.

Ein Beispiel aus der Praxis: Wie ein Wiener Kosmetik-Shop es richtig gemacht hat

Ein kleiner Online-Shop in Wien verkaufte natürliche Hautpflegeprodukte. Sie hatten eine Kampagne mit 1.200 Euro Budget und 800.000 Impressionen. Die Klickrate lag bei 0,3 %. Die Konversionsrate bei 1,1 %. Der ROAS war 1,4 - also Verlust.

Sie haben nicht mehr Geld ausgegeben. Sie haben die Anzeigen komplett überarbeitet:

  • Statt allgemeiner Bilder: Videos von Kunden mit echten Ergebnissen (mit Einwilligung).
  • Statt „Natürliche Pflege“: „Haut, die nach 14 Tagen glatter ist - oder dein Geld zurück.“
  • Statt breiter Zielgruppe: Nur Frauen 30-45, die sich für Bio-Produkte interessieren und in Wien, Salzburg oder Linz wohnen.

Die neue Kampagne hatte nur 320.000 Impressionen - aber eine Klickrate von 1,8 %. Die Konversionsrate stieg auf 5,2 %. Der ROAS lag bei 5,7. Der Umsatz verdoppelte sich. Die Ausgaben sanken. Und die Impressionen? Sie waren halb so hoch - aber die Ergebnisse waren doppelt so gut.

Was Sie jetzt tun sollten

Wenn Sie gerade eine Facebook Ads-Kampagne laufen haben, machen Sie das jetzt:

  1. Öffnen Sie Ihre Facebook Ads Manager.
  2. Suchen Sie nach Ihrer Kampagne und schauen Sie sich die Metriken an.
  3. Finden Sie die Zeile mit „Impressionen“ und ignorieren Sie sie.
  4. Finden Sie die Zeile mit „Kosten pro Konversion“ und „ROAS“.
  5. Wenn der ROAS unter 2 liegt - überarbeiten Sie Ihre Anzeige.
  6. Wenn die Klickrate unter 0,5 % liegt - ändern Sie das Bild oder den Text.
  7. Wenn die Konversionsrate unter 2 % liegt - überprüfen Sie Ihre Landing Page.

Impressionen sind kein Ziel. Sie sind ein Nebenprodukt. Wenn Sie Ihre Anzeige richtig machen, kommen die Impressionen von alleine - und mit ihnen die Kunden. Aber wenn Sie nur auf Impressionen achten, verlieren Sie Geld - und Zeit.

Wie viele Impressionen sind gut für Facebook Ads?

Es gibt keine gute Zahl für Impressionen. Eine Kampagne mit 50.000 Impressionen und 1.500 Euro Umsatz ist besser als eine mit 1 Million Impressionen und 200 Euro Umsatz. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Sichtungen, sondern was danach passiert: Klicks, Konversionen und Umsatz. Messen Sie ROAS und Kosten pro Konversion - nicht Impressionen.

Warum sind hohe Impressionen manchmal schlecht?

Hohe Impressionen können ein Zeichen dafür sein, dass Ihre Anzeige nicht relevant ist. Wenn viele Menschen sie sehen, aber kaum jemand klickt, lernt Facebook: „Diese Anzeige ist langweilig.“ Dann zeigt es sie weniger - und Ihre Kosten steigen. Das nennt sich Ad Fatigue. Sie zahlen mehr für weniger Wirkung.

Was ist eine gute Klickrate bei Facebook Ads?

Eine gute Klickrate liegt bei 1 % und höher. In Branchen wie E-Commerce oder lokale Dienstleistungen in Österreich liegt der Durchschnitt zwischen 0,6 % und 1,2 %. Unter 0,5 % ist ein Warnsignal - dann müssen Sie Ihr Bild, Ihren Text oder Ihre Zielgruppe überarbeiten.

Wie viel sollte eine Konversion bei Facebook Ads kosten?

Das hängt von Ihrem Produkt ab. Wenn Sie einen Kuchen für 18 Euro verkaufen, sollte die Konversionskosten nicht über 5-8 Euro liegen. Bei teureren Produkten wie Kosmetik oder Kurse darf sie höher sein - aber der ROAS muss immer über 2 liegen. Sonst verlieren Sie Geld.

Sollte ich mein Budget erhöhen, wenn die Impressionen niedrig sind?

Nein. Wenn Ihre Impressionen niedrig sind, aber Ihre Klickrate und Konversionsrate gut sind, dann ist das ein Zeichen dafür, dass Ihre Anzeige sehr relevant ist - und Facebook sie nur wenigen zeigt. Das ist gut. Erhöhen Sie das Budget nur, wenn die Metriken positiv sind. Wenn sie schlecht sind, erhöhen Sie das Budget nicht - sondern verbessern Sie die Anzeige.