Welche Social-Media-Plattformen werden in Österreich am häufigsten genutzt?

Welche Social-Media-Plattformen werden in Österreich am häufigsten genutzt?
25 Dez, 2025
von Lukas Schönfeld | Dez, 25 2025 | TikTok Marketing Österreich | 0 Kommentare

Wenn du in Österreich Werbung machst oder deine Marke bekannt machen willst, musst du wissen, wo deine Zielgruppe wirklich ist. Es reicht nicht, einfach auf allen Plattformen zu sein. Du musst dort sein, wo die Leute wirklich aktiv sind - und das ist nicht immer das, was du vermutest.

Facebook bleibt die Nummer eins - aber nicht für alle

Facebook wird in Österreich noch immer von über 70 % der Bevölkerung genutzt. Das sind fast 6,5 Millionen Menschen. Aber hier liegt der Trick: Die meisten Nutzer sind über 35 Jahre alt. Wenn du junge Leute ansprechen willst, ist Facebook nicht dein Hauptziel. Es ist die Plattform für Eltern, Rentner und kleine Unternehmen, die ihre lokale Dienstleistung bewerben. Ein Bäcker in Salzburg, der sein Tagesangebot postet, oder eine Autowerkstatt in Linz, die Rabatte für Stammkunden anbietet - das funktioniert auf Facebook. Aber ein Fashion-Brand, der sich an 16-Jährige richtet, wird hier kaum Reichweite haben.

Instagram ist der Star der jungen Generation

Fast 60 % der Österreicher zwischen 16 und 34 Jahren nutzen Instagram regelmäßig. Das ist mehr als auf TikTok. Warum? Weil Instagram nicht nur Videos, sondern auch Bilder, Stories und Reels bietet - und weil es noch immer die beste Plattform für visuelle Markenbildung ist. Mode, Beauty, Reisen, Food, Fitness: Alles, was gut aussieht, funktioniert hier. Ein Kaffeehaus in Wien, das seine Latte Art in hochwertigen Fotos zeigt, oder ein Fitness-Trainer aus Graz, der vor und nach-Bilder postet, ziehen hier viel Engagement an. Die Altersgruppe 16-24 nutzt Instagram sogar häufiger als TikTok - laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2025.

TikTok wächst - und dominiert bei Jugendlichen

TikTok hat sich in Österreich von einer Trend-App zu einer der wichtigsten Plattformen entwickelt. Über 40 % der Bevölkerung zwischen 16 und 24 Jahren nutzen TikTok täglich. Das ist mehr als die Hälfte aller Jugendlichen. Es ist nicht mehr nur für Tanzvideos und Challenges. Unternehmen nutzen TikTok, um Produkte zu zeigen, wie sie wirklich funktionieren - ohne Werbespot-Flair. Ein österreichischer Bio-Snack-Hersteller hat zum Beispiel mit einem einfachen Video gezeigt, wie seine Müsliriegel aussehen, wenn man sie in der Hand hält - und hat in zwei Wochen 80.000 neue Follower gewonnen. Der Schlüssel? Authentizität. Keine Studio-Produktion. Kein perfektes Licht. Einfach echte Menschen, echte Produkte, echte Reaktionen.

YouTube ist der Informationskanal Nummer eins

Fast 80 % der Österreicher nutzen YouTube mindestens einmal pro Woche. Das ist die höchste Quote aller Plattformen. Aber hier geht es nicht um kurze Clips. YouTube ist die erste Anlaufstelle, wenn jemand etwas lernen will: Wie montiere ich ein Regal? Welche Winterreifen sind die besten? Wie funktioniert die neue ÖBB-App? Wenn du als Unternehmen eine komplexe Dienstleistung anbietest - etwa eine Versicherung, eine Software oder ein Finanzprodukt - dann ist YouTube der Ort, wo deine Kunden nach Antworten suchen. Ein österreichisches Finanzportal hat mit einer Serie von 5-Minuten-Videos zu Steuern und Sozialversicherung über 200.000 Views in drei Monaten erreicht - und 12.000 neue Newsletter-Abonnenten gewonnen.

Drei digitale Plattformen – Facebook, Instagram und TikTok – dargestellt als visuelle Landschaften mit unterschiedlichem Stil.

WhatsApp und Snapchat: Die unsichtbaren Plattformen

WhatsApp wird von fast 90 % der Österreicher genutzt - aber fast niemand nutzt es für Marketing. Es ist privat. Du kannst keine Werbung posten. Du kannst keine Reichweite kaufen. Du kannst nur mit deinen Kunden direkt chatten - und das ist ein riesiger Vorteil, wenn du einen persönlichen Service anbietest. Ein Friseur in Innsbruck, der seine Kunden per WhatsApp anruft, wenn ein Termin frei wird, hat 40 % weniger Absagen. Snapchat ist dagegen fast verschwunden. Nur noch 8 % der Österreicher zwischen 16 und 24 nutzen es regelmäßig. Es ist kein Spielverderber mehr.

LinkedIn: Für B2B und Fachkräfte

Wenn du ein Unternehmen hast, das andere Unternehmen bedient - etwa eine IT-Beratung, eine Architekturkanzlei oder eine Personalvermittlung - dann ist LinkedIn dein Hauptplatz. 35 % der Erwerbstätigen in Österreich nutzen LinkedIn mindestens wöchentlich. Das sind vor allem Menschen zwischen 25 und 55. Hier geht es nicht um Likes. Hier geht es um Kontakte, Artikel, Expertenmeinungen. Ein österreichisches Bauunternehmen hat mit drei Fachartikeln zu nachhaltigen Baustoffen in sechs Monaten 37 neue Geschäftskunden gewonnen - alle über LinkedIn.

Wie du deine Plattform-Strategie aufbaust

Es gibt keine einheitliche Antwort. Es hängt davon ab, wen du ansprechen willst.

  • Für Jugendliche (16-24): TikTok und Instagram sind die Hauptkanäle. YouTube kommt als zweite Wahl.
  • Für Erwachsene (25-45): Facebook, Instagram und YouTube. LinkedIn, wenn du B2B bist.
  • Für Ältere (45+): Facebook und YouTube. Hier ist Instagram nur Nebensache.

Starte immer mit einer Plattform. Teste dort, was funktioniert. Erst wenn du merkst, dass du mehr Reichweite brauchst, gehst du zur nächsten über. Viele Unternehmen versuchen, auf fünf Plattformen gleichzeitig zu sein - und verlieren dabei Zeit, Geld und Energie. Besser: Eine Plattform, die perfekt passt, statt fünf, die halbherzig laufen.

Eine Person an einer Kreuzung mit YouTube, LinkedIn und TikTok/Instagram als mögliche Wege.

Was du nicht tun solltest

Nicht alle Trends sind für dich relevant. Wenn du ein traditionelles Handwerk betreibst, brauchst du kein TikTok-Video mit einer Tanz-Challenge. Wenn du ein Familienunternehmen mit 50 Jahren Geschichte hast, brauchst du keine Instagram-Story mit Filtern und Memes. Das wirkt unecht - und schadet deinem Vertrauen.

Stattdessen: Finde deine Stimme. Was macht dein Unternehmen einzigartig? Was wissen deine Kunden, die andere nicht wissen? Das ist dein Content. Und der passt immer auf eine Plattform - wenn du ihn richtig formulierst.

Die Zukunft: Was kommt als Nächstes?

2025 ist das Jahr, in dem TikTok und Instagram weiter verschmelzen. Die Algorithmen werden immer mehr auf kurze Videos setzen. YouTube wird kürzere Formate wie Shorts stärker fördern. Facebook wird sich weiter auf lokale Gruppen und Marktplätze konzentrieren. Wer jetzt noch auf lange Posts, statische Bilder und Werbespots setzt, verliert langsam die Reichweite.

Die klügsten Unternehmen in Österreich nutzen jetzt nicht mehr nur Social Media - sie nutzen es als Kunden-Service, als Marktforschung und als Verkaufskanal. Ein österreichischer Möbelhändler hat mit einem TikTok-Video gezeigt, wie ein Regal in 90 Sekunden montiert wird - und hat danach 400 Bestellungen in 48 Stunden bekommen. Kein Werbebudget. Kein Influencer. Nur ein klares, nützliches Video.

Es geht nicht darum, auf allen Plattformen zu sein. Es geht darum, dort zu sein, wo deine Kunden sind - und ihnen etwas zu geben, das sie wirklich brauchen.

Welche Social-Media-Plattform ist in Österreich am beliebtesten?

Facebook ist in Österreich die am häufigsten genutzte Plattform insgesamt - mit über 70 % der Bevölkerung. Aber wenn du junge Menschen ansprechen willst, ist Instagram und TikTok wichtiger. YouTube hat die höchste Nutzerquote bei allen Altersgruppen, besonders für Informationsrecherchen.

Sollte ich als kleines Unternehmen auf TikTok setzen?

Ja - aber nur, wenn du deine Zielgruppe richtig verstehst. Wenn deine Kunden zwischen 16 und 30 Jahre alt sind, ist TikTok eine der effektivsten Plattformen. Du musst nicht perfekt sein. Du musst echt sein. Ein einfaches Video, das zeigt, wie dein Produkt funktioniert oder wie du arbeitest, reicht oft aus, um viele neue Kunden zu gewinnen.

Wie viel Zeit sollte ich in Social Media investieren?

Wenn du erst anfängst, reichen 3-4 Stunden pro Woche. Konzentriere dich auf eine Plattform. Poste zwei- bis dreimal pro Woche. Beobachte, was funktioniert. Erst wenn du merkst, dass du mehr Reichweite brauchst, erweiterst du auf eine zweite Plattform. Viel Zeit investieren, ohne Strategie, führt nur zu Burnout - nicht zu Ergebnissen.

Ist Instagram noch wichtig, wenn TikTok so populär ist?

Ja. Instagram ist noch immer die stärkste Plattform für visuelle Markenbildung. Viele Nutzer zwischen 16 und 24 nutzen beide Plattformen - aber Instagram bleibt die erste Wahl für Fotos, Storys und dauerhafte Profilpräsentation. TikTok ist besser für virale Reichweite, Instagram für langfristigen Aufbau.

Was ist mit LinkedIn - brauche ich das auch?

Nur, wenn du B2B-Marketing machst. Wenn du Unternehmen als Kunden hast - etwa als Berater, Lieferant oder Dienstleister - dann ist LinkedIn unverzichtbar. Für B2C-Unternehmen, die Privatkunden bedienen, ist es meist überflüssig.

Was als Nächstes tun?

Wenn du jetzt loslegen willst: Wähle eine Plattform aus, die zu deiner Zielgruppe passt. Erstelle einen einfachen Content-Plan: Was willst du zeigen? Wer ist dein Kunde? Was braucht er? Mache ein Video, das diese Frage beantwortet - und poste es. Warte. Beobachte. Lerne. Und dann mache es noch einmal. Besser, du machst es gut auf einer Plattform, als halbherzig auf fünf.