Sind 100.000 Impressionen bei Facebook Ads gut? Das sagt die Praxis

Sind 100.000 Impressionen bei Facebook Ads gut? Das sagt die Praxis
31 Dez, 2025
von Lukas Schönfeld | Dez, 31 2025 | Facebook Ads Agentur | 0 Kommentare

100.000 Impressionen klingen nach viel. Viel Aufmerksamkeit, viel Reichweite, viel Erfolg. Aber ist das wirklich gut? Wenn du als Werbetreibender oder kleine Firma in Österreich mit Facebook Ads arbeitest, dann hast du dich sicher schon mal diese Frage gestellt. Du hast deine Kampagne gestartet, nach drei Tagen stehen 100.000 Impressionen auf dem Dashboard - und du fragst dich: Soll ich feiern? Oder lieber noch mal neu planen?

Was sind Impressionen überhaupt?

Impressionen sind einfach die Anzahl der Male, die deine Anzeige angezeigt wurde. Egal, ob jemand darauf geklickt hat, ob er sie gesehen hat, ob er sie ignoriert hat - jede Mal, dass Facebook deine Anzeige auf dem Bildschirm eines Nutzers platziert, zählt als eine Impression. Das ist keine Messung für Interesse. Das ist eine Messung für Auslieferung.

Stell dir vor, du hängst ein Plakat an eine Wand in einer Straße mit 100.000 Passanten. Jeder, der an der Wand vorbeigeht, zählt als eine Impression. Ob jemand stehen bleibt, liest oder einfach weitergeht, spielt für die Impression-Zahl keine Rolle. Genau das ist bei Facebook Ads genauso.

100.000 Impressionen - ist das viel oder wenig?

Es kommt auf den Kontext an. Wenn du ein lokales Café in Graz bewirbst und deine Zielgruppe 5.000 Menschen in deiner Nachbarschaft umfasst, dann sind 100.000 Impressionen übertrieben. Du hast deine Zielgruppe zehn Mal überschwemmt. Das ist nicht clever. Das ist verschwendetes Budget.

Aber wenn du ein Online-Produkt verkaufst, das in ganz Österreich nachgefragt wird, und deine Kampagne über zwei Wochen lief, dann sind 100.000 Impressionen ein solider Start. Du hast 1,2 Millionen Österreicher erreicht - das ist ein gutes Signal, dass deine Zielgruppe groß genug ist.

Ein realistischer Benchmark für kleine bis mittlere Unternehmen in Österreich liegt bei 50.000 bis 200.000 Impressionen pro Kampagne, je nach Budget und Laufzeit. 100.000 ist also weder schlecht noch perfekt - es ist ein Mittelwert. Der entscheidende Punkt ist nicht die Zahl, sondern was danach passiert.

Was zählt wirklich: Klicks, Conversions, Kosten

100.000 Impressionen ohne Klicks sind wie ein Schild mit der Aufschrift „Hier gibt es leckere Kuchen“ - aber der Kuchen ist weg, und niemand hat ihn gesehen. Du musst wissen: Wie viele Leute haben auf deine Anzeige geklickt? Wie viele haben sich angemeldet? Wie viele haben gekauft?

Wenn du 100.000 Impressionen hast, aber nur 500 Klicks, dann ist deine Klickrate bei 0,5 %. Das ist unter dem Durchschnitt. Die durchschnittliche Klickrate für Facebook Ads in Österreich liegt bei 0,9 % bis 1,5 %, je nach Branche. Ein Online-Shop für Mode hat oft höhere Werte als ein B2B-Dienstleister.

Und was kostet das? Wenn du 100.000 Impressionen für 500 Euro geschaltet hast, dann zahlt du 5 Euro pro 1.000 Impressionen (CPM). Das ist im Bereich des Möglichen. Ein guter CPM für Österreich liegt zwischen 3 und 8 Euro. Wenn du aber 15 Euro CPM zahlst, dann ist deine Kampagne ineffizient - egal wie viele Impressionen du hast.

Die echte Frage ist also nicht: „Habe ich 100.000 Impressionen?“ Sondern: „Habe ich 100.000 Impressionen zum richtigen Preis und mit der richtigen Wirkung?“

100.000 Passanten gehen an einer Werbebillboard vorbei, während eine Person Conversions analysiert.

Was passiert, wenn du nur auf Impressionen achtest?

Viele Werbetreibende verlieben sich in Impressionen. Sie sehen die Zahl steigen, fühlen sich erfolgreich - und geben mehr Geld aus, um noch mehr Impressionen zu bekommen. Das ist eine Falle.

Facebook optimiert automatisch für Reichweite, wenn du das als Ziel wählst. Das heißt: Du bekommst viele Impressionen, aber von Leuten, die dich nicht interessieren. Eine 70-jährige Oma in Linz, die nie einen Fitness-Tracker gekauft hat, sieht deine Anzeige für Sportuhren. Sie scrollt weiter. Du zahlst dafür. Sie hat keinen Nutzen. Du hast keinen Umsatz.

Das ist der Grund, warum viele Facebook-Kampagnen scheitern. Sie messen den falschen Erfolg. Du willst keine Impressionen. Du willst Kunden. Du willst Leads. Du willst Verkäufe.

Wenn du nur auf Impressionen achtest, dann wirst du wie ein Schriftsteller, der zählt, wie oft sein Buch in Regalen steht - statt zu prüfen, wie viele Leute es gelesen haben.

Was du stattdessen messen musst

Wenn du Facebook Ads seriös betreibst, dann konzentrierst du dich auf drei Kennzahlen:

  1. Klickrate (CTR): Wie viele von 1.000 Impressionen klicken? Unter 0,8 % ist schlecht. Über 1,5 % ist gut.
  2. Kosten pro Klick (CPC): Wie viel zahlst du für jeden, der auf deine Anzeige klickt? In Österreich liegt der Durchschnitt zwischen 0,30 € und 1,20 €, je nach Branche.
  3. Kosten pro Conversion (CPA): Wie viel kostet ein Verkauf, eine Anmeldung, ein Download? Das ist die wichtigste Zahl. Wenn du für einen Verkauf 25 Euro ausgibst und dein Gewinn pro Produkt 50 Euro beträgt, dann läuft es. Wenn du 60 Euro pro Verkauf ausgibst, dann verlierst du Geld.

Wenn du 100.000 Impressionen hast, 1.200 Klicks (1,2 % CTR), 120 Conversions und eine CPA von 18 Euro - dann ist das eine erfolgreiche Kampagne. Du kannst feiern.

Wenn du 100.000 Impressionen hast, 400 Klicks (0,4 % CTR), 10 Conversions und eine CPA von 45 Euro - dann hast du ein Problem. Du brauchst eine neue Anzeige, eine andere Zielgruppe, einen anderen Text. Nicht mehr Impressionen.

Läufer auf einem Weg durch die Alpen, jeder Schritt ist eine Impression, das Ziel ist Conversion.

Wie du 100.000 Impressionen sinnvoll nutzt

Impressionen sind kein Ziel. Sie sind ein Werkzeug. Du kannst sie nutzen, um zu testen:

  • Welche Anzeige funktioniert besser? Teste zwei Versionen mit jeweils 50.000 Impressionen. Welche hat die höhere Klickrate?
  • Welche Zielgruppe reagiert? Eine Gruppe von 25- bis 35-Jährigen in Wien hat 80.000 Impressionen und 1.000 Klicks. Eine Gruppe von 50- bis 60-Jährigen in Salzburg hat 20.000 Impressionen und 50 Klicks. Du weißt jetzt, wo du dein Budget hinschicken musst.
  • Welche Tageszeit funktioniert? Anzeigen, die um 19 Uhr ausgeliefert werden, haben 30 % mehr Klicks als um 10 Uhr. Das ist wertvolle Information - und sie kommt nur, wenn du Impressionen sammelst und analysierst.

100.000 Impressionen sind also kein Endziel. Sie sind eine Datenquelle. Nutze sie, um zu lernen. Nicht um zu prahlen.

Was machen erfolgreiche Facebook Ads Agenturen in Österreich?

Die besten Agenturen in Graz, Wien oder Linz starten nie mit dem Ziel „100.000 Impressionen“. Sie starten mit dem Ziel: „Wir wollen 20 neue Kunden pro Monat.“ Dann bauen sie Kampagnen, die genau das erreichen.

Sie testen kleine Budgets - 20 Euro pro Tag - und messen jede Kleinigkeit. Sie schauen nicht auf die Impressionen-Zahl, sondern auf die Conversion-Rate. Sie optimieren ständig: Texte, Bilder, Zielgruppen, Zielsetzungen.

Und wenn sie 100.000 Impressionen erreichen, dann passiert das, weil sie gut arbeiten - nicht weil sie es wollten.

Es ist wie beim Laufen. Du willst nicht 100.000 Schritte machen. Du willst 5 Kilometer laufen - und dabei fit werden. Die Schritte sind nur der Weg.

Fazit: 100.000 Impressionen sind nicht das Ziel - sie sind nur ein Hinweis

100.000 Impressionen sind weder gut noch schlecht. Sie sind neutral. Sie sagen nichts über Erfolg aus. Sie sagen nur: „Deine Anzeige wurde oft gezeigt.“

Der echte Erfolg liegt in den Klicks, in den Conversions, in den Kosten. Wenn du das nicht misst, dann läufst du im Kreis - und gibst Geld aus, ohne etwas zurückzubekommen.

Wenn du 100.000 Impressionen hast und keine Ahnung hast, was danach passiert, dann hast du nicht erfolgreich geworben. Du hast nur Daten gesammelt. Und Daten ohne Handlung sind nur Staub auf dem Bildschirm.

Frage dich nicht: „Habe ich 100.000 Impressionen?“

Frage dich: „Habe ich 100.000 Impressionen genutzt, um mehr Kunden zu gewinnen?“

Wenn die Antwort ja ist - dann bist du auf dem richtigen Weg.

Wenn die Antwort nein ist - dann beginne von vorne. Mit klaren Zielen. Mit messbaren Ergebnissen. Und mit dem Mut, die falschen Zahlen zu ignorieren.