Wenn Ihr Kind krank ist, stehen Sie schnell vor der Frage: Welches Medikament ist das Richtige? Viele Eltern greifen instinctiv zu Hausmitteln oder überfordern sich mit Fachbegriffen. Hier bekommen Sie klare Antworten, die sofort helfen.
Erstmal: Lesen Sie immer die Packungsbeilage. Dort stehen Alter, Gewicht und Dosierung – das ist kein Vorschlag, sondern Pflicht. Wenn das Etikett etwas unverständlich wirkt, fragen Sie in der Apotheke nach. Ein Apotheker aus Graz, der in einem unserer Beiträge erklärt, wie man Antibiotika richtig einsetzt, empfiehlt, nie die Dosis zu halbieren und keine Pausen zu machen.
Die häufigste Fehlerquelle ist die Dosierung. Kinder werden nach ihrem Gewicht dosiert, nicht nach dem Alter. Ein einfacher Trick: Wiegen Sie Ihr Kind und benutzen Sie den Dosierungsrechner, den wir auf unserer Seite verlinken. So vermeiden Sie Unter- oder Überdosierung.
Bei flüssigen Medikamenten schütteln Sie die Flasche vor jeder Gabe. Verwenden Sie die mitgelieferte Spritze oder einen Messbecher – ein Küchenlöffel ist zu ungenau. Wenn das Medikament ein Pulver ist, mischen Sie es genau nach Anleitung und geben Sie es sofort, sonst kann die Wirksamkeit sinken.
Ein weiteres wichtiges Detail: Geben Sie das Medikament immer zur gleichen Tageszeit. Gerade bei Antibiotika sorgt das für stabile Blutspiegel und verhindert Resistenzen. Unser Artikel zu Antibiotika‑Risiken (2025) betont, dass das Stoppen der Behandlung zu Rückfällen führt.
Lagern Sie Kinderarzneimittel außerhalb der Reichweite von Kindern, am besten in einem abschließbaren Schrank. Viele Eltern bewahren Medikamente im Bad auf – dort kann es zu Feuchtigkeit kommen, die die Wirksamkeit beeinträchtigt.
Beachten Sie das Verfallsdatum. Veraltete Präparate können weniger wirken oder sogar schädlich sein. Wenn Sie ein Medikament nicht mehr benötigen, geben Sie es nicht einfach in den Müll. Nutzen Sie die Rückgabestellen in Apotheken – das verhindert Umweltbelastungen.
Im Notfall, zum Beispiel bei einer Überdosis, zählt jede Sekunde. Rufen Sie sofort den Rettungsdienst (112) und informieren Sie, welches Medikament und welche Menge verabreicht wurde. Unser Beitrag zu Erste Hilfe bei Überdosis gibt einen kurzen Überblick, was zu tun ist, bis Hilfe eintrifft.
Wenn Ihr Kind ungewöhnliche Nebenwirkungen zeigt – Hautausschlag, heftiges Erbrechen oder Atembeschwerden – brechen Sie die Einnahme ab und suchen Sie sofort ärztlichen Rat. In unserem Artikel über das Erkennen von Nebenwirkungen finden Sie eine Checkliste mit den häufigsten Warnzeichen.
Zusammengefasst: Lesen, Wiegen, Messen, Lagern, Beobachten. Diese Schritte machen Kinderarzneimittel sicher und wirksam. Wenn Sie unsicher sind, zögern Sie nicht, den Apotheker zu fragen oder einen kurzen Blick in unsere FAQ zu werfen. So sind Sie gut vorbereitet, wenn Ihr kleiner Liebling wieder einmal krank ist.
Erfahren Sie, wie Sie Kinderarzneimittel richtig dosieren, Nebenwirkungen erkennen und die Sicherheit im Alltag garantieren - ein Praxis‑Leitfaden für Eltern.
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